Samstag, 1. August 2009

45000 Unternehmen in Deutschland kämpfen derzeit noch ums Überleben - Hohe Arbeitsplatzverluste für die Zeit nach der Bundestagswahl...

Wenn es 45000 Unternehmen pleite hieße, stünde es sicherlich in Egghat's Blog, der sich unter anderem mit verschiedensten Tageszahlen des Wirtschaftslebens beschäftigt. Dort steht es zwar nicht, aber in DERWESTEN werden Sie fündig (Quellenlink). Dort lesen Sie:
"45.000 Unternehmen kämpfen um ihr Überleben

Zur Begründung sagte der Verbandschef, derzeit kämpften 45.000 mittelständische Unternehmen mit rund 450.000 Beschäftigten ums Überleben. Betroffen seien Autozulieferer, aber auch Metall- und Handwerksbetriebe. «Wir müssen uns für die Zeit nach Auslaufen der Kurzarbeit warm anziehen. Die Krise wird in vielen Unternehmen erst im kommenden Jahr voll durchschlagen"
Also, das heißt in meinen Äuglein, dass in der Automobilbranche - im weitergefassten Sinne - 45000 Unternehmen vermutlich noch bis zur Bundestagswahl durchhalten werden. Ein Grund zur Hoffnung besteht nicht; aber zur Panik, wenn sich ein Unternehmerverband wie der der mittelständischen Wirtschaft schon so äußert. Stellen Sie sich vor, Ihre eigenen zuverlässigen Bundesgenossen fallen Ihnen derart in den Rücken. Das ist auch kein Sommerloch mehr. Das ist Verzweiflung pur.

Warum Verzweiflung? Die jetzige Bundesregierung weiß sehr wohl zu unterscheiden, wem sie verpflichtet ist. Die Bundesregierung ist zum Beispiel Versicherungsgroßkonzernen und den großen Bankkonzernen verpflichtet. Kleinere Unternehmen oder Arbeitnehmer? Keine Spur. Hier ein Lesetipp: Wer näheres wissen möchte, lese sich Daniel Neuns Schilderung der Entwicklung der HRE-Bank durch ("Die HRE-Staatsaffäre: Chronologie eines Staatsstreichs"). Wirklich lesenswert, dieser Text.

Ich erlaube mir an dieser Stelle eine verschärfende Aussage, zumal die Automobilindustrie aus bekannten Gründen noch privilegiert wird. Wie muß es da in den anderen Branchen aussehen? Raten verboten!

Zurück zum Zitat - Der vorausgegangene Absatz, auf den sich das obige Zitat bezieht, ist der besonderen Erbauung wert. Ich möchte ihn Ihnen daher nicht vorenthalten:
"... Einen Verzicht auf einen Urlaubstag hat jetzt Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft, von Arbeitnehmern gefordert. Im Gespräch mit der Bild-Zeitung, sagte Ohoven: «Wer einen Urlaubstag opfert, sichert seinen Arbeitsplatz. Und er hilft seinem Betrieb, die Krise besser zu überstehen...."
Es wäre an der Zeit, dass der Verbandspräsident sich demütig Heftpflaster besorgt - oder vielmehr sich das Pflaster durch seine persönliche Sekretärin privilegiengerecht besorgen läßt, um sich dann seinen Mund dauerhaft und fachgerecht zuzukleben (oder zukleben zu lassen?). Aber als Lobbyist geht das schlecht, gelle Herr Ohoven.

Jetzt aber im Ernst, liebe Leserschaft! Das mit dem Tag Urlaub ist zwar ein Witz. Kein Witz aber ist, dass hier in trauter Gemeinsamkeit mit der berüchtigten Springer-Arbeitnehmer-Verdummungskampfpostille eine Einstimmung einzustudieren versucht wird. Worauf, könnten Sie sich fragen? Ich meine, auf die Deflationsmedizin nochmals reduzierten realen Arbeitslohnes.

Das hören wir seit einer halben Ewigkeit, das Klagelied zu hoher Löhne. Wirtschaftskrise? Die Löhne sind zu hoch. Wollen Sie sich scheiden lassen; die Löhne sind zu hoch. Werden Sie von Ihrem Partner betrogen; die Löhne sind zu hoch. Leben Sie allein; auch hier gilt, die Löhne sind zu hoch. Ach, wie wäre es einmal mit der Zahl 42 als Antwort für alle volkswirtschaftlichen Probleme. Das wäre dann genauso sinn- und merkbefreit.

Was einem einzelnen kleinen Betrieb, isoliert betrachtet, das Überleben sichern hilft, bedeutet gesamtwirtschaftlich gesehen den Tod der großen Depression. Außer auf diesen Link möchte ich noch auf einen zweiten Text von mir verweisen.

Mir bleibt nur noch zu hoffen, dass Sie nicht geneigt sein werden, CDU/CSU oder SPD zu wählen. Ein wahltaktisches Ausweichen auf die FDP wäre das Dümmlichste, was man machen kann. Die FDP würde eine pseudo-Beförderung erfahren. Inhaltlich geht es dann aber auf das wirtschaftliche Abstellgleis. Schlagen Sie doch mal im Peter-Prinzip das Kapitel mit der seitlichen Arabeske auf. Meine These ist, mit einer Trefferquote von sagen wir weit über 90%, dass Wähler, die enttäuscht FDP wählen wollen glauben zu müssen, Menschen sind, die ihre Stufe der persönlichen Unfähigkeit in höchster Vollkommenheit bereits erreicht haben ... und sich am besten von jeglicher Wahlurne fernhalten sollten. Alles klar?

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