Ziemlich verschrobener Titel des Blogbeitrags? Mitnichten. Twitter ist, wie der Iran zeigte, eine Waffe, eine Waffe gegen Manipulation! Und was machen Deutsche Politiker? Sie verkünden höchst fragwürdigen Inhalt.
Unter Twittern könnte Bundestagswahl torpedieren finden wir folgende Verlautbarungen:
"Der Bundeswahlleiter und Abgeordnete von SPD und Union befürchten, die Bundestagswahl könnte durch Kurznachrichten im Online-Dienst Twitter unzulässig beeinflusst werden. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel in seiner kommenden Ausgabe. ..."
und
"...Der SPD-Innenpolitik Dieter Wiefelspütz hält es laut Spiegel für angebracht, über ein Verbot der Wählerbefragungen nachzudenken. Dorothee Bär, stellvertretende CSU-Generalsekretärin und medienpolitische Sprecherin der Unionsfraktion, fordert einen "Kodex des Stillschweigens"."
So, Twitter wird aus wahlrechtsformalen Gründen angegriffen. Man befürchtet einen Verstoß gegen die Wahlgesetzgebung. Die geäußerte Argumentation ist aber vorgeschoben. Tatsächlich steckt etwas ganz anderes dahinter, nämlich das Recht jedes Bürgers, sich anderen gegenüber zu den Wahlen zu äußern, in Frage zu stellen - genauer: diese Rechtsausübung einzuschränken und hierüber hinaus zu verhindern.
Man sollte wissen, die
Deutungshoheit der Wahlforschungsinstitute ist gefährdet. Ich erinnere an die DIMAP-Umfrage zur Kinderpornografie, deren Fragestellung höchst suggestiv-manipulierend war.
Wes Brot ich ess, des Lied ich sing! Im Internet wurde dann DIMAP bloßgestellt (Gegenumfrage). Damit so etwas nicht mehr vorkommt, tragen jetzt die Regierungsvertreter sehr große Bedenken - gegen Twitter und damit die Redefreiheit im Internet - wie oben zitiert vor. Die Absicht ist klar: Das
Monopol der manipulativen Meinungsumfragen soll wiederhergestellt werden, die manipulative Kompetenz der Massenmedien soll restauriert werden.
Ich selbst war einmal Opfer eines Forsa-Umfrage-Interviewers vor der letzten hessischen Landtagswahl. Der arme Interviewer (Student?), er hatte es nicht leicht. Er sollte noch eine Beschwerde wegen manipulativer Fragestellungen weiterleiten. Nur, solche Beschwerden sind im Kern sinnlos. Ich frage mich, ob meine Beschwerde überhaupt weitergeleitet wurde. Vermutlich ist die einzige Folge die, dass die nie wieder bei mir anrufen werden.
Wirksame Gegenwehr ist vonnöten. Wir brauchen eine
Gegenöffentlichkeit, Sie greifen unsere Menschenwürde an, das Recht auf Meinungsfreiheit, das Grundrecht auf freie Rede.
Jagen wir Wiefelspütz und Konsorten aus ihren Ämtern, demokratisch versteht sich. Ich fordere zum demokratischen Dialog mit
Dieter Wiefelspütz und
Ursula von der Leyen auf, bei jeder Wahlveranstaltung, bei jedem Wahltermin. Es ist unser Recht, dass die verantwortlichen Politiker unseren Fragen Antwort geben, bei jeder Wahlveranstaltung, bei jedem Wahltermin.
Nutzen wir die wenigen Rechte, die wir haben.
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