Donnerstag, 9. Juni 2011

Das Deutsche Fukushima - von der Atomkraft und der Klimaerwärmung

Fukushima klingt wie Hiroshima, hat aber nichts direkt mit Atombomben zu tun. Dafür aber mit Tschernobyl. Wer von Tschernobyl weiß, weiß um das Elend, das die Japaner erwartet.

In den aktuellen Nachrichten lesen wir, dass die Menschen, die in der weiteren Umgebung der Reaktoren leben, doppeltes Elend /1/ zu erwarten haben. Unbeschadet der Endlagerfrage und weiterer K.O.-Kriterien gegen die sogenannte Kernenergie sollten wir uns deshalb ernsthaft mit der Frage eines Deutschen Fukushima beschäftigen.

Fangen wir an: Erbeben bei uns? Gibt es nicht - und wenn ja, dann sind sie nicht so stark. Flugzeugabstürze: Na ja, irgendwie gefährlich. Biblis liegt in der Anflugschneise des Frankfurter Flughafens. Das wird irgendwie gut gehen. Terrorismus? Eher Fehlanzeige. Da sollten wir besser den Konzernen mit Ihrer terroristischen Schlampigkeit auf die Finger schauen. Gleiches gilt für unseren von Großkonzern-Wirtschaftsinteressen durchseuchtem Staat. ...

Vom Faktor Klimaerwärmung hört man aber weniger. Doch dieser Faktor ist tückisch und gefährlich. In der weiteren Zukunft wird der Temperaturanstieg ein immer größer werdender Risikofaktor, dessen Brisanz größer wird:  Extremwetterereignisse werden zunehmen und zugleich intensiver. Das beinhaltet zwei gegensätzliche Gefahrenmomente. Zum einen heftigste Niederschläge. Gefährlich ist hier der Starkregen, der zu folgenschweren Überflutungen direkt auf dem Gelände führen kann. Alle Atomkkraftwerke sind kühlungstechnisch direkt an Flüsse angebunden, das bedeutet eine zunehmende Überschwemmungsgefahr (weiter Flächen*). Tun wir so, diese beiden Gefahren wären nicht so immens, dann gibt es noch das andere Extremwetter zukünftig längerer Trockenheitssabschnitte. Die Flüsse führen weniger Wasser und sind weitaus wärmer. Das setzt die Wasserkühlung der Atomkraftwerke gehörig unter Stress. Sie brauchen wegen der höheren Wassertemperatur viel mehr Kühlwasser. Davon ist aber fast nichts mehr da. Wie soll bei einem unterbrochenen Kühlkreislauf noch ein Betrieb aufrecht erhalten werden, der zudem noch sicher sein soll? Das ist für mich ein offenes Rätsel - aber mit hohem Gefährdungspotential!

Aus diesem Grunde sollten wir alle für einen echten Atomausstieg sein und sofort richtig anfangen - mit dem vollständigen Ausstieg aus der Atomtechnik. Der Pseudo-Atomausstieg, der im Augenblick im Bundestag zur Entscheidung ansteht, ist gar kein Ausstieg, sondern eine Fortschreibung des Betriebs. Alte Kernkraftwerke abzuschalten, die man sowieso abschalten will, ist kein Ausstieg, sondern bezüglich des Atomausstiegs Augenwischerei.

Im Parlament geschieht nichts. Nur durch Druck von außen. Das heißt: Sie sind gefordert. Machen Sie mit, bei der AKW-Bewegung oder bei den Linken. Letztere sind derzeit die einzige (!) Anti-AKW-Kraft im Bundestag; allerdings bedarf es der Stärkung des pro-Ausstiegflügels.

Anmerkung zum Schluß: Wer an die Grünen als Anti-AKW-Partei glaubt, sollte sich ernsthaft mit Jutta Ditfurths Buch zu den Grünen /2/ auseinandersetzen; ein Lesetipp /3/ hierzu.

Aber all das, was ich hier geschrieben habe, wissen Sie schon? Oder nicht?

* Fahren Sie zum Oderbruch oder an den Mississippi. Dort können Sie schon jetzt bei heftigen Niederschlägen weitflächige Überschwemmungsflächen sehen.

Link-Liste
/1/ http://www.bbc.co.uk/news/world-asia-pacific-13678627
/2/ http://www.jutta-ditfurth.de/Krieg-Atom-Armut-Gruene/Bild/Krieg-Atom-Armut-Die-Gruenen-Umschlag.jpg
/3/ http://www.linkezeitung.de/cms/index2.php?option=com_content&task=view&id=9661&pop=1&page=0&Itemid=1

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Schreiben Sie, Ihre Meinung und Ihre Gedanken sind wichtig. Also los...




Feedburner-Abo:

Google-Suchhilfen








Google























Hinweis: Sie können auch die Volltextsuche des Weblogs über der Weblogüberschrift - also ganz oben im eigentlichen Weblog auf der linken Seite - nutzen (Tastenkombination Strg-Bildaufwärts: Sprung an den Anfang des Weblogs).