Mittwoch, 21. Oktober 2009

Tagesschau manipuliert - oder: Ist es Faschismus, wenn einer Partei innere Zerrissenheit attestiert wird?

Daß in Deutschland Massenmedien manipulieren, weiß jedes Kind. Nur deutsche Durchschnittsdeppen wissen das nicht. Nur so kann ich mir erklären, dass Herr Lösche seine betriebsblinden Aggressionen in der Tagesschau (12. Oktober 2009) verbreiten konnte und durfte.

Was mich besonders nervt, ist das ewige Gefassel von der Zerrissenheit der Linken. Herr Lösche, buchstabieren Sie bitte einmal Demokratie. Zu jener gehört als zentrales Element die politische Diskussion. Die politische Diskussion funktioniert nur bei Meinungsvielfalt. Meinungspluralität ist ein Lebenszeichen einer Partei. Für Herrn Lösche bedeutet Meinungspluralität aber anscheinend Zerrissenheit. Abverlangt Herr Lösche von den Linken eine Art Friedhofsruhe? Die findet man eher in der homogenen SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag, welche für mich eine Ansammlung personeller Totalausfälle darstellt. Armer Frank Lübberding; er ist um seine halbtote Bundes-SPD nicht zu beneiden.

Zurück zur "Pseudo-Zerrissenheit" der Linken. Die Partei lebt. Man streitet um inhaltliche Positionen. Der Grundgesetz-Auftrag des Grundgesetzes wird hierdurch erfüllt. Was denkt der Lösche sich eigentlich dabei, von einer Zerrissenheit der Partei DIE LINKEN zu sprechen, ganz ernsthaft gefragt? Um was könnte es sich denn handeln, wenn eine politische Partei seinem Anspruch einer nicht-zerrissenen Partei genügen würde? Eine Partei mit einer alles dominierenden vorherrschenden Meinung. Demokratie? Keine Spur. Mit entsprechendem Führungspersonal hätte man ein engstirnige und nicht-zerrissene, damit gleichgeschaltete Partei. Das hatten wir doch schon mal, nicht wahr? Ist der Herr Lösche gar ein Fan des Faschismus, ohne sich dessen bewußt zu sein? Wer weiß?

Nur eines ist sicher: In öffentlich-rechtlichen Medien haben solche Äußerungen nichts verloren. Öffentlich-rechtliche Medien haben doch einen öffentlich-rechtlichen Auftrag. Wenn nicht, dann sollte man fairerweise die GEZ-Gebühren streichen.

Ich möchte Herrn Lösche sicherlich nicht unterstellen, er wäre korrupt. Das ist er nicht, oder? Nichtsdestotrotz fällt mir gerade ein etwas älterer Spruch ein: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing, wird frei nach Luther zu Wes Brot ich ess, des Meinung ich denk, oder so ähnlich...

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1 Kommentar:

  1. Der öffentlich rechtliche Rundfunk hatte ja noch nie die Aufgabe, Zusammenhänge eingehend darzustellen geschweige denn die Ordnung in Frage zu stellen. Speziell das Fernsehen hat eine ganz eigentümliche Kultur hervorgebracht, die alles soweit simplifiziert, dass alles in maximal drei Sätzen gesagt sein muss, sonst ist es für den seit Jahrzehnten in erster Linie mit billiger Unterhaltung überhäuften und mittlerweile ernsthaft verblödeten Zuschauer zu kompliziert. Die Programmmacher argumentieren mit dem Damoklesschwert der Fernbedienung, zu der die "marktrelevante Gruppe" greifen könnte, wenn man zu sehr ins Detail geht. So züchtet die Glotze sich ihre Idioten, vor denen Angst zu haben sie vorgibt, selber und die Spirale Richtung totaler Verblödung dreht sich weiter.
    In eine solche Welt passen keine politischen Positionen, deren Komplexität über die eines Holzschnitts hinausgehen. Parteien müssen geschlossen sein. Schlimm genug, dass wir mittlerweile mehr als drei Parteien haben: Wer soll sich denn merken können, was die alle wollen. Wenn dann womöglich noch innerhalb der Parteien unterschiedliche Meinungen existieren wird es vollends zu unübersichtlich.
    Witziges Detail am Rande: Bei den etablierten Parteien handelt es sich im übrigen um Flügel, was gar nichts schlimmes ist und dem Reporter die Gelegenheit gibt, sich als intimer Kenner und kompetenter Kommentator zu profilieren. Bei den nicht etablierten Parteien handelt es sich um eine unübersichtliche Anzahl von Lagern, wenn es ganz schlimm kommt versammeln sie sich noch hinter bestimmten Personen, die ein Süppchen kochen etc. pp. (aufzufüllen mit all den Phrasen, die diesen Zustand beschreiben sollen). Auf jeden Fall sind sie zerstritten und mit ihnen ist kein Staat zu machen.
    Dies führt zu monolithisch wirkenden Parteien, die schon allein an ihren Worthülsen erkennbar sind, jenen von der PR-Beratung erfundenen Neusprechbrocken, die nach reichlicher Wiederholung einen Wiedererkennungswert haben und der Partei "ein Gesicht geben". Ginge es bei der Politik wirklich nur um das, was die Medien davon vermitteln, wüsste ich kein ernsthaftes Argument dafür, warum Dreijährige nicht wählen dürfen.

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