Montag, 29. Juli 2013

Der "Wilde Westen" bei Burger King

Foto: Tabletts-Sammelgestell vor der
Burgerking-Filiale in Frankfurt a. M.

(© Bernhard Schülke 2013)
Der nachfolgende Text enthält eine Presse-Erklärung von Sven Hildebrandt, seines Zeichens Gewerkschaftssekretär der Gewerkschaft Nahrung-Genuß-Gaststätten Region Rhein-Main. Sein Text handelt davon, wie bei Burger King  in Frankfurt am Main versucht wird, einen aktiven Betriebsrat fertig zu machen.

Dieser Akt der Mitarbeiterentrechtung ist konsequent und für das immer neoliberalere Deutschland typisch zugleich, verbirgt sich dahinter das Streben nach (höherem) Profit. Scheinbar am leichtesten läßt sich das durch noch niedrigere Löhne bewerkstelligen. Und unbequeme Betriebsräte sind zu eliminieren.

Welchen Unternehmer interessiert noch das Betriebsverfassungsrecht, wenn es um materielle Kapitalinteressen geht, muß man sich hier fragen.

Herr Hildebrandt bittet um Unterstützung bei einem Arbeitsgerichtstermin in Frankfurt am Main, in welchem Burger King einem Betriebsrat, der seine Arbeit richtig machen will, richtig an den Kragen geht. Ich halte sein Anliegen für sehr berechtigt.

Hier die Presseerklärung von Sven Hildebrandt:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Damen und Herren,

wir ihr alle wisst, wurden Anfang Mai, 91 Burger-King-Filialen an den Franchiser YiKo Holding GmbH unter der Geschäftsführung von Ergün Yildiz verkauft.

Seitdem liegt der „Wilde Westen“ mitten in Deutschland: Arbeitnehmerrechte werden mit Füßen getreten und Betriebsräte behindert. In Frankfurt, Augsburg, Bochum und Dortmund kündigte Burger King gewerkschaftlich aktive Betriebsräte mit fadenscheinigen Begründungen fristlos.

Offenbar will man bei der YiKo Holding die Betriebsräte los werden – und das um jeden Preis: So hat die Arbeitgeberin den Rechtsanwalt Helmut Naujoks aus Hamburg mit den Verfahren gegen die Betriebsräte beauftragt. Naujoks ist dafür bekannt, die „Unkündbaren“ zu kündigen, indem er sie damit nervlich brechen will.
Am Donnerstag, 15. August um 10:50 Uhr findet der erste Gerichtstermin im Verfahren unseres Frankfurter Kollegen Choudhary vor dem Arbeitsgericht, FfM statt. Burger King fordert 49.000 €. Ihm wird vorgeworfen, er hätte die letzten zwei Jahre nichts gearbeitet. Betriebsratsarbeit ist für Yildiz demnach keine Arbeit, die bezahlt werden muss. Ich bitte euch daher, euren Kollegen moralisch an diesem Tage vor Ort zu unterstützen.
Vielen Dank im Voraus für eure Solidarität und Anwesenheit.
Mit freundlichen Grüßen
Sven Hildebrandt
Gewerkschaft Nahrung- Genuss- Gaststätten
Region Rhein-Main
Sven Hildebrandt
Gewerkschaftssekretär 
 

Tel:              +49 (0) 69 83 00 77 1-0 
Fax:              +49 (0) 69 83 00 77 1-19
Email:          sven.hildebrandt@ngg.net

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1 Kommentar:

  1. Lieber Genosse Bernhard,

    vielen Dank für deine Unterstützung diesbezüglich.

    Mir solidarischen Grüßen

    Sven Hildebrandt

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